Lesen als Nebenbeschäftigung: Mit Sebastian Fitzek Wäsche bügeln, Colleen Hoover Unkraut jäten oder H. P. Kerkeling im Auto zur Arbeit fahren – ein Hörbuch macht’s möglich. Anbieter gibt es inzwischen einige, in der vergangenen Woche habe ich „BookBeat“ im Rahmen eines kostenlosen Probemonats für euch (und natürlich auch für mich) getestet.
Was ist BookBeat?
Bei BookBeat handelt es sich um einen Anbieter digitaler Hörbücher, die im Rahmen eines Abos über Smartphone und Tablet gehört werden können. Die Besonderheiten der App in aller Kürze:
- 25 Hörstunden im Monat (BookBeat Standard für 9,99 €/Monat) oder unbegrenztes Hören (BookBeat Premium für 19,90 €/Monat)
- jederzeit kündbar; Verlängerung des Abos jeweils um einen Monat ohne Mindestvertragslaufzeit
- große Auswahl an Hörbüchern aus verschiedensten Genres und Verlagen (> 50.000 Stück)
- Hörbücher als Stream oder in der Download-Version verfügbar
- Erstellen einer eigenen „digitalen Bibliothek“ möglich
- Hörgeschwindigkeit einstellbar
Die Testphase
Als Testmonat habe ich mich für den Juli 2020 entschieden. Für die erste Monatshälfte hatte ich viele „hörbuchfreundliche“ Tätigkeiten auf der ToDo-Liste (Gartenarbeit, Besorgungen mit dem Auto, usw.). Ende Juli stand mit einem Urlaub in Kroatien eine mördermäßige 14-stündige Autofahrt bevor – und anschließend natürlich die ein oder andere chillige Stunde am Pool. 🙂 Also perfekt geeignete vier Wochen Hörbuch-Zeit…
Das Herunterladen der App über den Playstore hat einwandfrei und schnell funktioniert. Daten für die Bezahlung (wahlweise Kreditkarte oder Paypal) müssen trotz Nutzung des kostenfreien Probeabos angegeben werden, weil dieses wie meistens üblich bei nicht rechtzeitiger Kündigung innerhalb dieser Testwochen – also ACHTUNG – in einen kostenpflichtigen Vertrag übergeht. Auf der offiziellen BookBeat-Seite wird mit zwei Wochen Testlaufzeit geworben, über bestimmte Aktionscodes kann man sie allerdings auf vier Wochen ausweiten, was ich gerne in Anspruch genommen habe. (Wie ihr zu einem solchen Code kommt, lest ihr weiter unten.)
Bei der Büchersuche kann man entweder gezielt nach bestimmten Titeln oder Autoren suchen, sich Hörbücher vorschlagen lassen („Gerade im Trend“, „Beliebte Neuheiten“, „Spiegel-Bestseller“, usw.), wobei man natürlich auch Tipps bekommt, die zu den jeweils zuletzt gehörten Titeln passen, oder die breit gefächerte Palette an Kategorien durchforsten: Romane | Spannung | Fantasy/Science-Fiction | Romance | Ratgeber | Sachbuch | Kinderbuch | Humor | Historische Romane | Biografien | Klassiker & Lyrik; darüber hinaus sind auch Hörbücher in den Sprachen Englisch, Spanisch, Schwedisch und Finnisch verfügbar. Sehr spannend fand ich den separaten Tab „Serien mit Suchtfaktor“.
Wählt man den gewünschten Titel aus, erhält man weitere Informationen zum Hörbuch wie die durchschnittliche Sternebewertung, Autor/in, Sprecher/in, Dauer der Hörbuchversion und dergleichen mehr. Klickt man auf Hören, läuft die Datei ab, es werden dabei der prozentuale Fortschritt sowie die verbleibende Restdauer angezeigt und bei Beenden der App wird der Zwischenstand gespeichert. BookBeat bietet hier zusätzlich zwei praktische Features an, die ich gerne genutzt habe:
- Die Abspielgeschwindigkeit lässt sich einstellen, und zwar in beide Richtungen. Im Vergleich zu vielen, die ihre Hörbücher gerne auf doppelter Geschwindigkeit hören, komme ich nicht so schnell mit Mitdenken hinterher – vor allem, wenn ich noch andere Dinge nebenher mache. Für mich war daher eine langsamere als die Originalgeschwindigkeit ideal (obwohl das dem Sprecher/der Sprecherin eine leicht melancholische „Schlafzimmer-Stimme“ verleiht 😉 ), ich habe meine Hörbücher auf 0,8 gehört.
- Manchmal bin ich ein Träumer und meine Gedanken schweifen ab oder es klingelt an der Tür (der Postbote mit einem Rebuy-Paket? 😉 ) oder – entsetzlich, aber kann vorkommen – jemand versucht einen in ein Gespräch zu verwickeln. Ohne nach einer kurzen Ablenkung mühsam scrollen zu müssen, um den Einstieg wieder zu finden, gibt es die Möglichkeit, mit einem Klick jeweils 15 Sekunden zurückzuspulen. Sehr praktisch!
Geschichten, die man für später vormerken möchte, können im Profil unter „Meine Bücher“ gespeichert werden. Ebenso sind dort die bereits gehörten Bücher ersichtlich, sodass man sich eine individuelle „digitale Bibliothek“ anlegen kann.
Aber welche Hörbücher habe ich denn nun getestet? Ich habe mich durch die Kategorie „Gerade im Trend“ gescrollt und mich für zwei Geschichten entschieden, von denen ich schon gehört hatte, dass man den Einstieg gut findet und leicht folgen kann und solche, bei denen ich mir ziemlich sicher war, dass ich nichts direkt im Text markieren oder Zitate herausschreiben möchte. Und da sich Gegensätze bekanntlich anziehen, wurden es Hype-Buch „Verity“ von Colleen Hoover und Shitstorm-Buch „V is for Virgin“ von Kelly Oram. Obwohl beide ausschließlich Frauen als Sprecherinnen hatten und ich Männerstimmen eigentlich angenehmer finde, haben mir beide von der Aufnahme her gut gefallen (inhaltliche Rezensionen folgen in den nächsten Tagen. 🙂 )
Mein Fazit
BookBeat gehört nicht umsonst zu den führenden Hörbuchanbietern – auch mich hat es sehr positiv überrascht. Die Auswahl ist vielseitig und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ich persönlich lese querbeet durch Genres, Autoren und Erscheinungsjahre und lasse mich bei der Buchauswahl gerne inspirieren und treiben, daher würde mir der „Hörstoff“ bei BookBeat vermutlich nicht ausgehen. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass jemand, der sich z.B. stark an Neuerscheinungen orientiert oder auf bestimmte Titel oder Autoren fixiert ist, dort vielleicht nicht das gewünschte bzw. nicht ausreichend Material vorfinden wird.
Interessant fände ich eine breitere Palette an Fremdsprachen, sodass Hörbücher auch als Alternative zu klassischen Sprachlern-Apps genutzt werden können.
Die Aufmachung der App hat mir sehr gut gefallen, sowohl die Einteilungen in der „Inspirations-Ecke“ und den Kategorien als auch die zur Verfügung stehenden Funktionen. Für meinen Geschmack sind diese exakt darauf abgestimmt, was man als Hörer/in auch wirklich nutzt – nicht zuviel und nicht zu wenig. Als „Listenfreak“ hat mir auch die Möglichkeit zum Anlegen einer eigenen Leseliste gut gefallen.
Einen einzigen Kritikpunkt muss ich an dieser Stelle erwähnen, der mich allerdings wirklich massiv gestört hat. Und zwar sind einige der Hörbücher gekennzeichnet mit „gekürzt“ oder „ungekürzt“. Bei den meisten ist dies allerdings nicht der Fall und dort war überhaupt nicht erkennbar, ob hier der vollständige Text des Buches wiedergegeben wird. Ich denke, dass das nicht nur für mich eine sehr wichtige Information ist, die bei jedem Hörbuch klar ersichtlich sein sollte. Der Kundenservice ist informiert – vielleicht klappt es ja auch bald damit. 🙂
Installation der App, technische Handhabung und auch die Kündigung waren absolut unproblematisch und das vierwöchige Testhören ein faires Angebot für Interessierte. Sollte sich jemand fragen, warum ich denn überhaupt gekündigt habe, wenn mir BookBeat doch gefallen hat: Zum einen ist momentan für mich nicht die richtige Zeit für Hörbücher und ich gehe derzeit nicht genug „Nebenbeschäftigungen“ nach, sodass sich ein Abo derzeit nicht lohnen würde. Wenn ich Zeit erübrigen kann, habe ich in meiner aktuellen Stimmung mehr Lust dazu, meine Nase in ein physisches Buch zu stecken. Und last but not least möchte ich natürlich auch die Konkurrenz nicht außer Acht lassen und weitere Angebot testen. Solltet ihr an einem bestimmten Anbieter besonders interessiert sein, lasst es mich in den Kommentaren wissen. 🙂
Wie du BookBeat selbst kostenlos testen kannst
Natürlich würde ich euch empfehlen, euch ein eigenes Bild vom Bookbeat-Angebot zu machen. Über die offizielle Seite ist eine zweiwöchige Gratisprobezeit möglich. Wenn euch das nicht genug ist und ihr lieber einen ganzen Monat kostenfrei testen möchtet, braucht ihr bei Vertragsabschluss einen Code. Viele Booktuber sind Kooperationen eingegangen, sodass sie Interessierten direkt einen Code anbieten können, mit dessen Nutzung auf der Seite von BookBeat das zwei- in ein vierwöchiges Probeabo umgewandelt werden kann. Vielleicht findet ihr einen solchen bei eurem Lieblings-Booktuber / eurer Lieblings-Booktuberin, ansonsten versucht es doch einfach mit den Codes von Padi von „WhatPadiLoves“ (hier klicken und folgenden Code eingeben: padisbeat), Lena von „expectobooktronum“ (hier klicken und folgenden Code eingeben: expectobooktronum) oder Toni von „tonipure“ (hier klicken und folgenden Code eingeben: Tonipure).
Have fun! 🙂
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Hört ihr gerne Hörbücher und falls ja, welche Anbieter nutzt ihr? Ich freue mich über eure Anregungen und Erfahrungen in den Kommentaren. 🙂